Das Wilhelmi-Gymnasium hat zur Zeit schulpartnerschaftliche Beziehungen zu vier Ländern
- Frankreich (Pontarlier)
- Ungarn (Barcs)
- Irland (Gortnor Abbey)
- Moskau
Moskau
Russische Austauschschüler am Wilhelmi-Gymnasium – OB spendierte spontan Eis
Von Berthold Jürriens
Sinsheim. (bju) „Nastrovje“. Die
Begrüßung von Oberbürgermeister Jörg Albrecht löst Heiterkeit unter den
deutschen und russischen Schülern aus. „Ich kann leider kein Russisch, freue
mich aber sehr, dass ihr alle gekommen seid und hoffe, dass euch Sinsheim
gefällt“, so der OB, der anschließend erfuhr, dass bereits zahlreiche
Aktivitäten und Besichtigungen stattgefunden hatten. Eine Stadion– und
Stadtführung, der Besuch in Speyer mit anschließendem Erkunden eines
Klettergartens, und einige konnten ihre russische Seele in der Badewelt baumeln
lassen. Im großen Sitzungssaal der Stadtverwaltung hatte man einen Empfang für
die Moskauer Jugendlichen vorbereitet. Eine Woche sind sie bei ihren deutschen
Austauschschülern des Wilhemi-Gymnasiums (WHG) zu Gast nachdem die Sinsheimer
bereits im März in der russischen Metropole zu Besuch waren (die RNZ
berichtete).

Seit Januar 2015 verfolgt das WHG dieses Austauschprogramm, das
auf Initiative von Dr. Karsten Grünberg und Axinja Roß und in Kooperation mit
Inna Berinowa vom Moskauer Gymnasium No. 1363 (Taschkentskaja Uliza, 6)
erfolgreich zustande gekommen war. „Wir sind froh, dass es diesen Austausch an
unserer Schule gibt“, sagen Schulleiter Thomas Gißmann und die neue
stellvertretende Schulleiterin Alexandra Meng-Emmerich. OB Albrecht erfuhr, dass
die russischen Schülerinnen und Schüler vor allem die Ruhe und die Natur hier
genießen. Als deutsches Lieblingsessen haben sie die Wurst für sich entdeckt
und Eis, was den OB spontan veranlasste die letzten Eis-Reserven aus dem
Verwaltungskühlschrank zu verteilen -
sehr zur Freude der Jugendlichen. Nach Geschenken für die beiden Lehrer
und Dolmetscher Berinowa und Grünberg, der selbst einige Jahre in Moskau gelebt
hat, bekamen die Schüler mit einem Imagefilm über Sinsheim einen weiteren
Überblick ihrer Partnerstadt präsentiert.
Wie gut sich die Austauschschüler
verstehen, wurde im Gespräch mit der RNZ deutlich. Englisch, Deutsch oder
Russisch scheint egal zu sein, Hauptsache man ist offen. Und die Sinsheimer
Schüler mit russisch-deutschem Hintergrund blühen regelrecht auf, wenn sie als
wichtiger Vermittler zwischen den Sprachkulturen agieren. Der große Kontrast
zwischen Moskau und Sinsheim und die unterschiedlichen Lebensumstände, den die
Mädchen und Jungen erfahren, wenn sie jeweils privat untergebracht sind,
scheint alle zu beeindrucken. Kleine Wohnungen in Moskau anstatt große
Eigentumshäuser, graues Großstadtleben anstatt grüne Landstriche. Gerade das
scheint aber die Faszination auszumachen. „Ich würde jederzeit Moskau wieder
besuchen“, sind sich die Gymnasiasten einig. Große Gastfreundschaft, tolle
Menschen mit viel Herzlichkeit habe man dort entdecken und erleben dürfen. Und
auch die russischen Gastschüler sind begeistert von Sinsheim, auch wenn die
Schule langweiliger sei als in Moskau und die Pausen zu kurz, wie eine
Schülerin meint. „In Moskau sehen die Gebäude zwar nicht gerade schön aus, aber
im Unterricht ist alles sehr modern und es wird viel digital gearbeitet“,
wissen die Sinsheimer zu berichten. Lehrerin Berinowa, die perfekt Deutsch
spricht, bestätigt das. „Wir haben regelmäßige Wettbewerbe im technischen
Bereich unter den vielen Schulen. Die jungen Schüler können bereits früh
programmieren oder entwerfen zum Beispiel 3D-Modelle.“ Auch im gemeinsamen
literarischen Projekt zeigt sich die gute Zusammenarbeit. „Alle sind motiviert
und machen super mit“, erzählt Roß.
Die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch hat nicht nur diesen Jugend- und Schülerinnenaustausch mit Russland gefördert, sondern begleitet auch die Organisation der Projekte. Ebenso profitiere man von der Förderung aus dem Landesjugendplan, so Grünberg. Und auch die Stadt Sinsheim hat den Austausch mit einer „Finanzspritze“ unterstützt. [Quelle: RNZ - veröff. mit freundlicher Genehmigung]
Der erste Austausch 2017
Im März fuhr eine Gruppe von 14 Sinsheimer Schülerinnen und Schülern zum zweiten Russlandaustausch nach Moskau; wie beim ersten Mal wurde diese Fahrt organisiert von Karsten Grünberg, der diese Partnerschaft ins Leben gerufen hat, und Axinja Roß. Dass es sich nicht gerade um ein alltägliches Erlebnis gehandelt hat, zeigt der unten zum Download stehende Bericht, der auch in der RNZ veröffentlicht wurde.

Pontarlier (Longué / Gennes) 
Der Schüleraustausch mit Longué, der bis zum Schuljahr 2016/217 stattfand, ist älter als die Städtepartnerschaft. Bereits 1975 fuhr eine Schülergruppe der Kraichgau-Realschule das erste Mal nach Longué. Seit 1976 fahren die Schüler der Realschule und des Gymnasiums gemeinsam nach Frankreich. Da der Andrang sehr groß war, schaute man sich noch nach einer weiteren Schule um. So fand man Gennes, einen hübschen kleinen Touristenort direkt an der Loire.
Leider wurde der Austausch mit Gennes auf Wunsch der französischen Seite vor zwei Jahren eingestellt. So verblieb zunächst noch der Longuè-Austausch, der aber nach dem Schuljahr 2016/17 auf Wunsch der französischen Seite eingestellt werden musste. In Pontarlier fand der Frankreich-Austausch, der der Schule sehr am Herzen liegt, eine neue Bleibe.

Seit 1987 besteht der Schüleraustausch zwischen der Széchenyi-Mittelschule (Abteilung Gymnasium) und dem Wilhelmi-Gymnasium. Der Austausch findet - falls sich auf beiden Seiten eine Schülergruppe von ca. 20 Schülern findet - jährlich statt.
Während unsere Schüler sich an Land und Leuten erfreuen können (kein Schüler kann vor der Fahrt auch nur ein Wort Ungarisch), können die Ungarn ihr im Unterricht Erlerntes in der Praxis ausprobieren.
In Ungarn werden Fahrten in die nähere und weitere Umgebung von Barcs unternommen, z. B. nach Pecs, Szigetvar, Budapest und an den Plattensee.

Jesus and Mary Secondary School, Gortnor Abbey
Seit dieser Zeit kommt es zu regelmäßigen Austauschmaßnahmen, die unbegleitet stattfinden, aber von der Schule grundsätzlich organisiert werden.